Die Powerfrau mit Wissensdurst

Als Projektkoordinatorin für unsere Key Accounts ist ­Michèle Fey an ein hohes Tempo und selbständiges Arbeiten mit viel Eigenverantwortung gewöhnt. Wer denkt, sie lege nach Feierabend die Füsse hoch, kennt diese Powerfrau nicht!

Wie bist du zu Messerli gekommen?

Bei Messerli bin ich durch eine Spontanbewerbung gelandet, als ich auf der Suche nach einer neuen Stelle war. Ursprünglich habe ich Innendekorateurin in der Fachrichtung Bodenbeläge gelernt. Aus dieser Ausbildung nahm ich fundiertes Wissen in Bezug auf Materialien, Stoffe und Gewebe, Kleb- und Kunststoffe sowie Metall und Holz mit. Anschliessend habe ich etwa zwölf Jahre auf dem Bau gearbeitet, hauptsächlich als Bodenlegerin. Allerdings bekam ich Probleme mit meinen Knien und durfte dann eine Weiterbildung machen. Ich entschied mich, Innenarchitektur zu studieren, und habe einen HF-Abschluss in Zürich gemacht. Direkt nach der Ausbildung bin ich in den Messebau gerutscht. Fünf Jahre habe ich für ein Unternehmen in St. Gallen klassischen Messebau gemacht. Dort konnte ich vom Konzept über erste Entwürfe und Visualisierungen bis hin zum Zeichnen der Pläne und AVOR-Arbeiten alles selbst machen. In dem Unternehmen gab es dann einige Veränderungen, weshalb ich eine neue Stelle suchte und jetzt als Projektleiterin bei Messerli bin.

Gibt es Dinge die du vermisst oder von denen du ganz froh bist, dass es bei Messerli dafür spezialisierte Abteilungen gibt?

Das ist situationsabhängig. Jetzt habe ich den Vorteil, dass ich wählen kann, ob ich etwas selbst mache, oder nicht. Mein Arbeitsplatz ist mit fast allem ausgestattet: Ich kann CAD-Zeichnen und Grafikdaten bearbeiten oder Druckdaten erstellen. Ich betreue hauptsächlich unsere Corporate-Solutions-Kunden, für die wir in der Regel viele «kleinere» Auftritte oder Events umsetzen. Da kommt es häufig zu kleinen Änderungen, die ich selbständig vornehmen kann. So bin ich unabhängig von der Auslastung unserer Planungsabteilung und es macht den Prozess sehr schlank – was für alle ein Vorteil ist: für uns und für den Kunden. Bei grösseren Messeständen oder Projekten, bei denen es viele interne Schnittstellen gibt, überlasse das Auszählen von Material oder die Bestellungen lieber den Profis, die alle Abläufe genau kennen.

­Michèle Fey, Projektkoordinatorin Key Accounts

«Den ganzen Tag im Büro zu sitzen und irgendwelche Listen zu tippen, das wäre nicht mein Ding.»

Was macht deine Arbeit zu etwas Besonderem?

Die Arbeit ist sehr vielfältig und ich habe einen sehr abwechslungsreichen Tag. Auch das ganze Messe- und Event-Business ist sehr explosiv, lebendig und manchmal ein wenig emotional. Den ganzen Tag im Büro zu sitzen und irgendwelche Listen zu tippen, das wäre nicht mein Ding. Dabei wäre ich nicht glücklich. So habe ich viel Abwechslung und das ist cool.

Hast du als Projektleiterin mehr Abwechslung als früher auf der Baustelle?

Es ist anders. Als ich noch Innendekorateurin war, habe ich zum Beispiel auch noch konventionelles Polstern gelernt. Also so richtig mit Stahlfedern und Gurten, mit Knüpfen und mit Pferdehaaren aufpolstern. Das war zwar sehr handwerklich, aber eben auch abwechslungsreich.

Mit welchen Abteilungen arbeitest du am engsten zusammen?

Einer meiner Hauptansprechpartner ist sicher Benny Sutter, unser Montageleiter. Und natürlich das das externe Montageteam, das unseren Kunden in Deutschland betreut. Sonst arbeite ich eng mit unserem AVOR-Team oder der Design-und-Planungs-Abteilung zusammen. Und natürlich die Grafik, wenn ich etwas für unsere Kunden produzieren lasse.

Du arbeitest vor allem für unsere Corporate-Solutions-Kunden, für die wir einen bestehenden Material-Pool bewirtschaften. Es wird also nicht jedes Mal ein neues Konzept erarbeitet?

Ja und nein. Einer meiner Kunden ist ein reiner Messebau-Kunde. Sie haben ein Messesystem und etwa ein Jahr lang denselben Auftritt auf denselben Flächen. Dort ist jeweils viel immer gleich. Für meinen anderen Kunden dürfen wir vor allem Events in den Bereichen Hospitality und Sponsoring umsetzen. Die finden immer in anderen Locations statt. Klar arbeiten wir in der Regel mit dem bestehenden Material-Pool, aber es gibt immer noch etwas, das zusätzlich gebraucht wird. Und das organisiere ich ihnen. Seien das Möbel, Grafiken, Blumen, Bühnen, Mediatechnik und so weiter. Es ist mir ein Anliegen, dass meine Kundinnen und Kunden zu mir kommen, wenn sie etwas brauchen. Mein Ziel ist, dass sie mich anrufen, weil sie wissen: «Michèle hilft mir, sie hat eine Lösung oder eine gute Idee.» So versuche ich, eine partnerschaftliche Bindung mit dem Kunden aufzubauen. Ich will nicht einfach die Verkäuferin sein, sondern eine Anlaufstelle.

­Michèle Fey, Projektkoordinatorin Key Accounts

«Zum Glück fördert unser Arbeitgeber dieses Engagement und so ist es mir möglich, weiterhin in die Schule zu gehen.»

Was waren für dich bis jetzt die Highlights in deiner Berufskarriere?

Ein einzelnes Highlight zu nennen ist schwierig. Ich habe oft Momente mit verschiedenen Kundinnen und Kunden, die Spass machen und in denen alle happy sind, sobald alles läuft und alles geklappt hat, obwohl es vorher vielleicht stressig war. Es gibt Auftritte, die nervös machen, und danach ist man glücklich, dass alles geklappt hat.

Du machst zurzeit eine Weiterbildung zur Dipl. Event- und Promotionmanagerin NDS HF. Was hat dich zu diesem Entscheid motiviert?

Anfang Jahr riet uns unser Verkaufsleiter, dass wir uns in der langen Phase der Kurzarbeit persönlich weiterentwickeln sollen. Ich habe mich an der Swiss Marketing Academy SWIMAC für den Lehrgang zur Event- und Sponsoring-Planerin angemeldet. Den habe ich inzwischen abgeschlossen. Aber bereits währenddessen hatte ich mich entschieden, gleich bis zum Event- und Promotionmanager NDS HF weiterzumachen. Zum Glück fördert unser Arbeitgeber dieses Engagement und so ist es mir möglich, ­weiterhin am Freitagnachmittag in die Schule zu gehen. Im Oktober muss ich das Thema für meine Diplomarbeit abgeben und bis im März muss sie fertig geschrieben sein.

Wie findest du Ausgleich zum Arbeitsalltag?

Ich bin «pensionierte» Kick- und Thaiboxerin. Früher habe ich in der B-Klasse gekämpft – das sind Kämpfe à fünfmal zwei Minuten. Jetzt bin ich doppelt so alt wie jene, die heute im Ring stehen. Aber ich gehe zweimal pro Woche ins Training, habe einen Trainer – der zugleich ein enger alter Freund ist –, der mich fördert und an meine Grenzen bringt. Wir haben relativ viele Frauen jeden Alters, die bei uns trai­nieren. Mit verschiedenen Berufen, Werdegängen und Stadien des Könnens. Wenn ich mit ihnen trainiere, gebe ich mein Wissen gerne weiter. Das Training ist super, um überschüssige Energie loszuwerden. Wenn ich nicht ins Training kann, bin ich nicht ausgeglichen.

Vielen Dank für dieses Gespräch!