Mit viel Drive und Gelassenheit

Markus Grossenbacher Leitet das Kundenmateriallager von Messerli

Seit über 25 Jahren leitet Markus Grossenbacher das Kundenlager und sorgt dafür, dass das Messe- und Eventmaterial unserer Kund:innen rechtzeitig von einem Einsatzort zum nächsten gelangt. Mit der Eröffnung des neuen Logistikzentrums in Wil ZH ging für ihn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Markus, wie bist du zu Messerli gekommen?

Ich habe in jungen Jahren – 1993 – bei Messerli angefangen. Zuvor war ich kaufmännischer Angestellter. Aber nach dem Militärdienst habe ich gemerkt, dass ich das nicht für immer machen will. Ein Freund empfahl mir, mich bei Messerli zu bewerben. So habe ich als Lagerist bei Messerli angefangen. Das war am Anfang zwar körperlich sehr anstrengend – der Spirit bei Messerli, der Zusammenhalt und das Dynamische, Schnelle an dieser Arbeit haben mich jedoch von Anfang an fasziniert.

Wie war dein Berufsweg bis heute?

Nach einem halben Jahr bot man mir die Stelle als stellvertretender Lagerchef an. Wieder ein paar Monate später übernahm ich die Gesamtleitung des Systemlagers. Diese Herausforderungen habe ich angenommen und mich durchgekämpft, obwohl das eigentlich alles noch Neuland war für mich. Es gab so viel zu tun, dass gar nicht gross Zeit blieb, darüber nachzudenken.

Nach ein paar Jahren wollte ich jedoch etwas Neues ausprobieren. Ich ging für drei Jahre weg von Messerli und habe in einem anderen Unternehmen als Speditionsleiter gearbeitet. Das wurde mir jedoch zu langweilig mit der Zeit. Ich konnte mich dort nicht einbringen: Alles war so durchdacht und organisiert, dass du einfach nur ein Rad warst, das in einer ruhigen Gangart drehte. Ganz anders als im Messebau, wo du immer noch hau-ruck einen Notfall lösen und im Kopf zwischen Projekten hin und her springen musst.

Darum habe ich mich wieder bei Messerli beworben. Damals wurde das Kundenmateriallager gerade neu aufgebaut. Eine Woche, nachdem ich meine Bewerbung eingereicht hatte, war alles unter Dach und Fach und ich habe mich sehr gefreut, wieder bei Messerli anzufangen.

Markus Grossenbacher, Leiter Kundenmateriallager

«Diese Vielseitigkeit schätze ich sehr an meinem Job: Ich bin mit praktisch allen Abteilungen im Austausch.»

Welche Veränderungen gab es seitdem?

Das Kundenmateriallager ist stetig gewachsen. Als der Platz knapp wurde, kamen die externen Lagerorte hinzu. Das alles zu managen war eine grosse Herausforderung, die mir viel Spass gemacht hat. Dann wurde das Projekt für das Logistikzentrum in Wil ins Leben gerufen und realisiert. Neben dem Standort hat sich auch die Arbeit an sich sehr verändert. Früher habe ich viel beim Rüsten und Aufladen des Materials mitangepackt. Dazu fehlt heute schlicht die Zeit. Es ist noch schnelllebiger geworden und jetzt bin ich mehr mit administrativen Aufgaben und der Team-Organisation beschäftigt. Wer fährt wann wo hin – und mit welchem Material? Was muss sonst noch gemacht werden? Und natürlich die Koordination mit der Produktion und Disposition in Wetzikon.

Welche Abteilungen sind deine wichtigsten Ansprechpartner und Schnittstellen?

Am engsten arbeite ich mit dem Systemlager und der Disposition zusammen. Mit ihnen plane ich die ganzen Abläufe. Also, welches Material wann und wo geladen werden muss. Viel Kontakt habe ich ausserdem mit der Fabrikatur, unserer Schreinerei, wenn zum Beispiel Kundenmaterial repariert oder geändert werden muss. Oder auch mit der System-AVOR. Diese Vielseitigkeit schätze ich sehr an meinem Job: Ich bin mit praktisch allen Abteilungen im Austausch. Das ist natürlich spannend.

Wie stellt ihr die Qualität des eingelagerten Materials sicher?

Bis anhin lag der Fokus darauf, dass uns die Projektleitung oder das Montageteam meldete, wenn während der Messe oder beim Transport Schäden entstanden. Neu wollen wir diesen Prozess verbessern. Im Logistikzentrum Wil haben wir Platz, um sämtliches Material vor dem Einlagern genau zu prüfen und so allfälligen Überholungsbedarf proaktiv zu kommunizieren. Die Initiative, wann etwas repariert oder aufgefrischt werden sollte, kommt also künftig von uns. Wir kommunizieren das der Projektleitung und die spricht das mit den Kundinnen und Kunden ab. Wenn die Reparaturen ausgeführt werden dürfen, koordinieren wir das mit der Schreinerei.

Wie ist das Arbeiten am neuen Standort in Wil im Vergleich zu vorher?

Für uns ist es viel einfacher, seit wir das gesamte Material an einem Ort konzentriert haben. Wenn eine Projektleiterin oder ein Projektleiter etwas wissen will, kann ich einfach kurz nachschauen. Früher musste ich solche Anfragen sammeln, bis ich mal wieder in einem der Aussenlager vor Ort war. Die Fahrzeiten, die wir uns so sparen, sind erheblich! Allerdings ist die effiziente Koordination der Transporte zwischen Wetzikon und Wil komplex. Da jedoch alles Material an einem Ort ist, gibt es nun praktisch keine Leerfahrten mehr. Was wir ebenfalls etwas vermissen ist der einfache Zugriff auf die umfangreiche Infrastruktur eines Produktionsbetriebs, wie wir es in Wetzikon hatten: Die Schreinerei, wo du kurz etwas zersägen konntest, das Know-how der Montage, Werkzeug, Material und so weiter.

Wo wollt ihr noch besser werden?

Ein Fernziel von mir ist sicher ein übergreifendes Lagerbewirtschaftungssystem, wie wir es für unsere Corporate Clients bereits pflegen. Aktuell führe ich für jeden Kunden ein Inventar, dass ich laufend erweitere. So muss ich nicht immer beim Lagerplatz nachschauen, was vorhanden ist, sondern kann auch mal direkt vom Arbeitsplatz aus Auskunft geben.

Warst du in die Planung des neuen Logistikzentrums involviert?

Das Projekt stand in den groben Zügen bereits. Dabei diente das ehemalige Lager in Winterthur als Vorbild. Als es dann um die Details ging, hat man mich zum Projekt dazugenommen. So konnte ich meine Ideen einbringen und es wurde auf unsere Bedürfnisse gehört. Das habe ich sehr geschätzt.

Wie hast du die Realisation dieses Projektes erlebt?

Ich habe es sehr geschätzt, involviert zu sein. Es war schön, dieses Vertrauen in mich und mein Team zu spüren. Und ich bin auch stolz auf das, was wir dort auf die Beine gestellt haben.

Welche Impulse von euch wurden umgesetzt?

Ein grosser Wunsch von uns war, dass das Lager Tageslicht erhält. Die Halle war zuerst ohne geplant, wurde am Schluss aber mit Fenstern realisiert. Auch bei der Grösse des Lifts oder den Lagergestellen konnten wir mitbestimmen. Dort haben wir uns für längere Modelle mit höherer Tragkraft entschieden, damit das teilweise sperrige Kundenmaterial besser Platz hat. So können wir einen Rahmen auch quer hineinstellen, ohne dass er in den Gang hinausragt. So gibt es viele Details, die jetzt umgesetzt sind, und das macht Freude!

Welche Aspekte deiner Arbeit faszinieren dich besonders?

Was ich interessant finde, ist der Kontakt zu allen Abteilungen des Unternehmens. Das ist sehr abwechslungsreich. Für mich ist es interessant zu sehen, wie andere mit dem Material arbeiten. So fällt es mir leichter, Probleme zu verstehen und wo nötig zu unterstützen. Das gibt meinem Job die Würze.

Welche Charaktereigenschaften helfen dir in deinem Berufsalltag?

Extrem wichtig finde ich eine gewisse Gelassenheit. Sonst hätte ich den Job wahrscheinlich nicht so lange machen können. Jedes Problem, das kommt, ist ein Unikat. Aber die Situationen sind immer etwa gleich – und es eilt sowieso immer. Durch meine Erfahrung weiss ich, dass alles irgendwie lösbar ist. Es braucht Gelassenheit, starke Nerven, und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Wenn ich doch mal nervös werde, versuche ich zuerst, mich zu sammeln. So kann ich klare Anweisungen geben. Nur wenn man die Lösung sieht, kann man daran arbeiten.

Markus Grossenbacher, Leiter Kundenmateriallager

«Nur wenn man die Lösung sieht, kann man daran arbeiten.»

Welche Themen stellen dich immer wieder vor Herausforderungen?

Im Moment arbeiten wir noch daran, den Abläufen zwischen Wetzikon und Wil den letzten Feinschliff zu geben. Was muss wann wohin? Und wie organisieren wir die Transporte möglichst effizient? Daran müssen wir noch etwas feilen.

Was waren für dich bis jetzt die Highlights in deiner Berufskarriere?

Früher war die «Baselworld» mein Highlight des Jahres, wenn wir diese riesige Menge an Standmaterial rein- und wieder rausbrachten. Ein spezielles Projekt war auch die 150-Jahre-Aktion eines unserer Kunden. Dafür lieferten wir Promotionsstände, Glücksräder, Getränke und Material an etwa 150 Filialen in der ganzen Schweiz und bauten alles an einem Morgen auf. Die gesamte Produktionsplanung und dann natürlich die Koordination der Belieferung sowie des Auf- und Abbaus haben mich sehr fasziniert. Daran werde ich mich immer erinnern.

Wie findest du Ausgleich zum Arbeitsalltag?

Ich bin sehr gerne mit meiner Frau und unseren Jungs in der Natur unterwegs – in den Bergen und Wäldern der Schweiz. Dabei kann ich mich gut entspannen. Ich versuche ausserdem, in meiner Freizeit nicht allzu oft aufs Handy zu schauen. In Notfällen funktioniert unser routinierter Piket-Dienst.