Marketing Mix: Power & Gelassenheit
Nadia Caruzzo, mit ihrer Power und Gelassenheit, ist seit mehr als 14 Jahren eine treibende Kraft im Marketingteam der Andreas Messerli AG. Mehr lesen
Als Live-Experience-Spezialisten befassen wir uns bei Messerli seit jeher leidenschaftlich mit der Wirkungs- und Aussagekraft von gestalteten Markenräumen. Die gleiche Faszination treibt Thomas Müller an: Der diplomierte Innenarchitekt hat die Designsprache von Messerli in den letzten zwei Jahrzehnten massgeblich mitgeprägt. Seit letztem Jahr verantwortet er als Art Director den Kreativoutput unseres Kreativ- und Planungsteams.
Der Hauptantrieb ist die Vielseitigkeit meiner Arbeit, die ich als sehr inspirierend empfinde. Täglich habe ich die Gelegenheit, für Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen kreative Lösungen zu entwickeln und etwas Neues zu kreieren, was mich immer wieder vor neue und spannende Herausforderungen stellt.
Ein gut gestalteter Markenraum wirkt auf mehreren Ebenen. Zunächst stärkt er die Markenidentität, indem er die Werte und Botschaften der Marke visuell erlebbar macht. Darüber hinaus schafft er ein einzigartiges und einprägsames Kundenerlebnis, das nachhaltig in den Köpfen der Besuchenden verankert wird. Solche Räume fördern die emotionale Bindung zur Marke und tragen schliesslich wesentlich zum Geschäftserfolg bei, indem sie die Kundenloyalität erhöhen und die Markenwahrnehmung positiv beeinflussen.
Zu einer starken Markenpräsenz tragen aus meiner Sicht mehrere Schlüsselelemente bei. Zunächst einmal die visuelle Präsenz, zu der ein einzigartiges Logo und die passenden Markenfarben und -visuals gehören. Diese visuellen Elemente, wenn richtig eingesetzt, sorgen für Wiedererkennbarkeit und Differenzierung der Marke. Eine klare Botschaft und Authentizität sind ebenso wichtig, so soll eine Marke glaubwürdig auftreten und die Werte und das Versprechen prägnant kommuniziert werden. Stetige Innovation hebt die Marke von der Konkurrenz ab. Schlussendlich ist die emotionale Bindung entscheidend, da sie die Loyalität der Kunden stärkt und langfristig die Beziehung fördert.
Der Prozess beginnt meistens mit einem detaillierten Kundenbriefing mit allen Anforderungen und Vorstellungen. Anschliessend folgt eine vertiefte Recherche über die Identität der Marke wie Herkunft, Geschichte und Branche sowie über das zu bewerbende Produkt oder die angebotenen Dienstleistungen. Diese Informationen bilden den Katalysator für den kreativen Prozess, in dem erste Ideenskizzen und Moodbilder entstehen. Dieser Schritt ist entscheidend, um ein tieferes Verständnis für die Marke und den gewünschten Auftritt zu entwickeln.
Im Bereich der Materialien ist ein verstärkter Trend zur Nachhaltigkeit zu erkennen. Neben den ästhetischen Aspekten rückt auch der ökologische Fussabdruck (Herstellungsprozess, Lieferbedingungen etc.) zunehmend in den Fokus. Besonders spannend finde ich die neuen Errungenschaften im 3D-Druck, wo komplexe Formen mit innovativen Materialien verschmelzen. Ebenso faszinierend sind die unendlichen Möglichkeiten, die virtuelle Umgebungen bieten.
Zurzeit nutze ich hauptsächlich ChatGPT und Midjourney in meinem kreativen Prozess. Diese Tools ermöglichen einen schnelleren und detaillierteren Wissenstransfer sowie eine raschere Generierung von Bildinhalten im Vergleich zu früheren Methoden. Dadurch kann ich mich tiefgehender, umfangreicher und zügiger in neue Themen einarbeiten und erste Ideen und Lösungsansätze schneller umsetzen. Die Möglichkeiten sind endlos, jedoch befürchte ich mit dem Einsatz von KI in Zukunft auch eine Art Generalisierung von Designs.
Dies ist ein stetiger Begleiter im Designprozess und erfordert eine Abwägung von Fall zu Fall. Beide Aspekte müssen für mich aber immer gewährleistet sein, jedoch in unterschiedlicher Gewichtung je nach Projektanforderungen.
Ich setze dabei auf mehrere Strategien. Zunächst führe ich eine fundierte Markenanalyse durch, die als Grundlage für alle gestalterischen Interventionen dient. Dabei gilt für mich das Prinzip «Less is more». Ich setze wenige, aber bewusst gewählte Eingriffe. Eine klare Umsetzung und strikte Einhaltung der Markenrichtlinien sind ebenfalls essenziell, um eine authentische Darstellung der Marke zu gewährleisten.
Das Storytelling ist heute ein fester und wichtiger Bestandteil bei der Umsetzung eines Markenraums. Es ermöglicht die Herstellung einer emotionaleren und vielschichtigeren Verbindung zwischen der Marke und den Besuchenden. Durch Geschichten können die Werte und Visionen einer Marke auf fesselnde Art und Weise vermittelt werden, wodurch die Marke lebendiger und greifbarer wird.
Ein Markenraum wird dann zum Erlebnis, wenn er die Besuchenden auf vielfältige Weise anspricht und eine interaktive sowie emotionale Ebene schafft. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz moderner Technologien, immersiver Umgebungen, personalisierter Erlebnisse und innovativer Designs erreicht werden. Solche Elemente ermöglichen es, Markenräume zu schaffen, die nicht nur Produkte und Dienstleistungen präsentieren, sondern die Marke selbst erlebbar machen.
Digitale Elemente verstärken die Wirkung in dem sie die Markenpräsentation und den Informationstransfer auf spielerische, vielseitige und gestalterisch ansprechende Art und Weise ermöglichen. Ich bevorzuge die Verschmelzung von analogen und digitalen Komponenten, wie zum Beispiel bei einem Tangible Table.
Eine sehr zentrale Rolle, da meiner Meinung nach die Besucherführung und das Layout entscheidend dafür sind, ob Besucher überhaupt einen Messestand oder Showroom betreten. Ein gut durchdachtes und strukturiertes Layout verbessert die Orientierung, fördert das Erlebnis und sorgt dafür, dass die Markenbotschaft klar und kompetent kommuniziert wird.
Ja, die gibt es, besonders im Hinblick auf kulturelle Unterschiede. Um damit richtig umzugehen, wird eine sorgfältige Recherche durchgeführt. Diese Auseinandersetzung hilft dabei, kulturelle Feinheiten zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass der Markenraum in verschiedenen kulturellen Kontexten angemessen und ansprechend ist.
Nachhaltigkeit ist für uns ein sehr wichtiges Thema, nicht erst seit unserem Nachhaltigkeitskonzept «Vision 2035» auf Messerli Firmenebene. Wo möglich, setzen wir auf nachhaltige, leichte und innovative Materialien. Ausserdem nutzen wir unseren umfangreichen Mietpool, um unnötige Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden.
Da würde ich Ypsomed als inspirierendes Beispiel nennen. Mit diesem Kunden haben wir ein durchdachtes und modulares Messekonzept erarbeitet, das seit mehreren Jahren erfolgreich die Marke Ypsomed in der Welt präsentiert und zum wachsenden Erfolg beiträgt. Das daraus resultierende Kundenvertrauen ermöglichte es uns auch, weitere spannende Projekte wie ein TV-Studio für den Kunden umzusetzen.
Vielen Dank für das Gespräch!